Hellesøy 2018

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Team Hellesøy hat die Vorbereitungen abgeschlossen!

Bei guten Windverhältnissen werden wir am Freitag, 22. Juni 2018 unverzüglich in See stechen. Unser Gastgeber Ove hat bereits grünes Licht gegeben:

Hey Ove, ich habe über KingFisher Reisen die Seehauswohnung mit Boot gemietet. Wir freuen uns schon sehr, da wir – insbesondere Micha – das Revier und die Wohnung gut kennen. Regelmäßig berichten wir in einem Blog. Hier nun meine Frage: Können wir uns am 22.6. direkt an der Wohnung ca. 1 h nach Ankunft der Fähre treffen? […] Wir benötigen lediglich eine Bootseinweisung und organisatorische Hinweise (zB Diesel tanken, Filetierhaus). Wir würden gern noch am Ankunftstag -sollte das Wetter gut sein – aufs Meer fahren wollen. Beste Grüße Jörg

Hallo Jörg, Das haus und Boot sind beide schon am 01:00 Uhr für euch zum Verfügung. Sie mussen sich aber erstens in unserem Rezeprion im Hafen melden für Eincheck. Hier wird alles mit Kaution, Versicherung, Bootsübergabe und Information erledigt und sie können sofort im Haus einziehen.  Das Boot ist voll aufgetankt mit 120 liter Diesel und die Instrumente einfach zu verstehen. Wir denken deswegen dass sie sofort aufs Meer fahren können. Wenn sie aber detaljierte Bootseinweisung brauchen, kann ich das leider nicht versprechen vor ungefähr 4 Uhr, weil wir am 22. Juni viele Ankünfte haben. Ich berate euch doch die Gebreuchsanweisung für Echolote und Karteplotter hier zu konsultieren. Wir freuen uns auf ihren Ankunft. MfG Ove Kristoffersen, Managing Director

Donnerstag, 21. Juni 2018

Endlich wieder Hellesøy! Dank guter Vorbereitung durch Olaf und Micha packten wir das Fahrzeug in Rekordzeit und starteten pünktlich. Von Schwerin ging es in ca. 6 Stunden nach Hirthals. Die Wartezeit bis zur Abfertigung nutzten wir für einen „stürmischen“ Spaziergang am Strand. An Bord genossen wir die „Mini-Kreuzfahrt“ trotz des deutlich spürbaren Wellengangs.

Die Drei von …

 

MS Bergensfjord

 

 

Freitag, 22. Juni 2018

Stärkerer Wind (5 – 6 Bft), nicht unbedingt ideales Angelwetter. Nach kurzer Fahrt von Bergen nach Hellesøy konnten wir unkompliziert bei Ove einchecken und fuhren zu unserem Quartier. Dort trafen wir auf ein schnelles Boot, aber langsames Internet. Allmählich flaute der Wind ab und wir trafen unsere Vorbereitungen. Gegen 17.00 Uhr unternahmen wir eine kleine Testfahrt „vor der Haustür“. Mit „unserem“ Erfolgsköder aus 2016 fingen wir die ersten Exemplare unseres Zielfisches – den Pollack.

Brücke – kurz vor Bergen, die wir gleich nutzen werden.

 

Bezug mit Spaß

 

Unser Traumboot

 

Die Testfahrt in greifbarer Nähe

 

Pollack vor der Haustür. Die ersten Tüten sind eingefroren.

 

Samstag, 23. Juni 2018

Die Klimakapriolen schlagen auch hier zu und bringen die Natur durcheinander. Noch im April lag Eis auf dem Wasser. Derzeit herrschen sommerliche Wassertemperaturen mit ca. 16 °C. Vermutlich dadurch hat unser Zielfisch noch nicht das nötige „Beißverhalten“ an den Tag gelegt. Auch an unseren „Hotspots“ haben wir heute kaum Erfolge verbuchen können. Allerdings gingen Micha am Grunneskallen zwei kapitale Dorsche an den Haken. Es waren Überbeißer (auf Köhler). Wir fuhren unsere Lieblingsstellen ab und hatten lediglich Zufallsbisse, was ungewöhnlich für diese Gegend ist. Wir probierten alles: Gummifische (in allen Farben), Pilker sowie Naturködermontagen.

Kurz vor der Ausfahrt.

 

Micha ist Tagessieger.

 

Nach der ersten Tour und dem Schlachten genossen wir ein tolles Mittagessen. Unseren Frauen, die für unser Wohl sorgen, sagen wir ein dickes Dankeschön.

Eine Auswahl des Tagesfangs.

 

Das ist Kameradschaft.

 

Vor dem WM-Gruppenspiel Schweden vs. Deutschland wollten wir es noch einmal wissen: Rauf auf das Meer… und (nach zwei Stunden) wieder runter (mit einem Pollack)… 🙁

Der eine schreibt.

 

Die anderen sorgen für volle Kisten.

 

Nun läuteten wir den Kulturabend ein: Die Mannschaft spielt.

Sonntag, 24. Juni 2018

Micha empfing heute seine Angelkameraden mit einem Sonntagsfrühstück. Alles, was das Anglerherz begehrte, sogar ein weichgekochtes Ei gab es für jeden. Nachdem „die Mannschaft“ ein Gruppenspiel gewonnen hatte, konnten wir nun (gefühlt) weltmeisterlich auf die Jagd gehen.

Ausfahrt.

 

Erneut fuhren wir, bei weiterhin recht hoher Dünung, unsere Lieblingsstellen ab. „Grunneskallen“ erwies sich als Fehlschlag. Wir hatten alles vorbereitet und extra Köderfische gefangen, aber die „Überbeißer-Köder“ erwiesen sich als wenig reizend. Auf „Revet“ schlugen zwei kapitale Dorsche und ein größerer Pollack zu. Ein kleines Möhrchen (mit grünem Rücken) und ein schwarzer Köder (mit rot-goldenen Sternchen) waren fängig. Voller Hoffnung suchten wir das Revier weiter ab. Zunächst war es erfolglos. Jedoch wie aus dem Nichts schlug ein großer Steinbeißer (ca. 100 cm, 8 kg) auf Olaf’s Gummiköder in ca. 30 m Tiefe zu. Im Boot gelandet zog er unsere Aufmerksamkeit auf sich. Schön ist er nicht, aber imposant. Und sein Fleisch ist eine Delikatesse. Nur mit äußerster Vorsicht sollte man sich diesem Fisch nähern. Es wird berichtet, dass er sogar Ruderblätter zerbeißen kann.

Jörg mit Pollack.

 

Micha hat den größeren (und mit ca. 10 kg den schwereren).

 

Und Jörg den kleineren.

 

Zusammen sind wir stark.

 

An der Turminsel fingen wir noch ein paar kleine Pollacks. Auf einer weiteren Station konnten wir noch einen großen Pollack und Dorsche fangen. Der inzwischen einsetzende Dauer-Nieselregen veranlasste uns, den Hafen anzusteuern.

Tagessieger.

Zweiter Sieger.
Mit Spaßfaktor.

Letztlich war es ein – für gegenwärtige Verhältnisse – recht erfolgreicher Tag, der uns zufrieden stimmte.

Zum „Abendbrot“ gab es Rinderrouladen, die sehr gut schmeckten. Dank unserer Frauen sind wir hier gut versorgt und können uns auf das Angeln (und Filetieren) konzentrieren.

Montag, 25. Juni 2018

Der Morgen begrüßte uns mit dickem Nebel, weshalb wir es ruhiger angehen ließen. Nach ausgiebigem Frühstück starteten wir gegen 9.30 Uhr. Zielstrebig fuhren wir bei noch recht hoher Dünung nach Revet. Dort war Micha sogleich zwei Mal erfolgreich mit einem dunkelgrünen Gummiköder. Weitere Fänge stellten sich bei allen Anglern mit blauem, goldenem oder möhrchenrotem Gummifisch ein.

Viele Driften.

 

Eine Sammlung unserer Erfolgsköder.

 

Nach einer Flaute huschten wir rüber zu „Grunneskallen“, wurden aber erneut enttäuscht. Zurück auf Revet gelangen weitere schöne Fänge. Unser Lieblingsangelplatz hatte uns wieder. Der Wind flaute allmählich ab und die Dünung wurde angenehm flach. Die Sonne sorgte für sommerliche Wärme, so dass wir richtig in Angellaune kamen. Die Fische halfen dabei kräftig mit. Besonders fängig erwies sich der Übergang zu einer 60 m-Kante. Fast jede Drift brachte zumindest eine Angel zum Biegen.

Micha ist glücklich.

 

Jörg auch.

 

Der Tag war überaus erfolgreich. Wir konnten Fisch mit einem Gewicht von ca. 45 kg anlanden. Olaf und Micha schnitzten daraus 19 kg Filets. Sollten wir noch einmal so erfolgreich sein, dürfte unsere Fangquote erreicht sein und wir können den gemütlichen Teil der Reise angehen.

Ergebnis der Ausfahrt.

 

Abends belohnten wir uns mit einem Grillabend. Wie ihr seht, gab es auch gesundes Gemüse.

Olaf und Jörg grillen.

 

Viel Gemüse.

 

Männerabend I.

 

Männerabend II.

 

Wir rafften uns noch einmal auf und froren den Fisch ein. Bei bestem Wetter (windstill und Sonnenschein) läuteten wir den Feierabend ein. Den Freunden im Team Kvenvær wünschen wir bessere Wetterverhältnisse. Zum Zeitvertreib basteln sie Vorfächer, die wir hier auch gut gebrauchen könnten.

Dienstag, 26. Juni 2018

Heute strebten wir eine Wiederholung des gestrigen Erfolges an. Es war wenig Wind und Sonnenschein angesagt. Dennoch war die Dünung wieder recht hoch, aber uns wackere Recken schreckte das nicht. Gegen 9.30 Uhr kamen wir auf Revet an.

Screenshot

 

Mit einem Möhrchen gelang es Jörg, einen stattlichen Pollack mit ca. 5 kg und 86 cm zu fangen. Nach einer Flaute, schlug Micha auch zu. Später auch Olaf. Es war recht mühselig. Mittags bekamen nicht nur wir, sondern auch die Fische Hunger. Wie gestern erwies sich diese Zeit als ideal. Wir konnten schließlich auch einen größeren Dorsch (8 kg) anlanden, den Jörg an den Köder (natürlich ein Mörchen) locken konnte. Den Abschluss auf Revet machte Micha mit einem großen Pollack (ebenfalls mit 5 kg und 86 cm). Es muss ein Zwilling von dem ersten gewesen sein.

Micha freut sich.

 

Dorschkönig

 

Micha setzte an diesem Tag seine Unterwasserkamera ein. Wir waren überrascht, wie viele Fische wir nicht „an den Haken“ bekommen konnten:

Auf den Wellen ritten wir in Richtung Heimathafen, machten aber noch Station am Pfahl 5 (jetzt heißt er 42) und fingen dort einen einsamen Pollack. Da wir nun genügend Fisch hatten, gönnten wir uns noch einen Fotostopp vor dem Leuchtturm (, den man nur schwer im Hintergrund erkennen kann).

Der Leuchtturmwärter.

 

Gegen 15.30 Uhr beendeten wir unseren Angeltag, mit dem wir zufrieden waren. Nach dem Filetieren fütterten wir unsere Hausmöwen und leiteten den gemütlichen Abend ein. Für Morgen ist stärkerer Wind angesagt, der uns jedoch am Angeln nicht hindern wird.

Möwen werden gefüttert.

 

Terrassenblick

 

Mittwoch, 27. Juni 2018

Morgens war selbst im Fjord die wind- und wellenbedingte Drift so stark, dass wir kaum nach dem Auswerfen der Angeln das Boot wieder umsetzen mussten. Am sogenannten Köhlerpfahl wollten nicht einmal Köhler anbeißen. So entschlossen wir uns kurzum, eine Sightseeing-Tour zu machen. Über den Kanal nach Nautnes ging es weiter zu unserem geliebten Badeplatz, wie ihr sogleich an den nachfolgenden Fotos sehen könnt. 18° C luden ein, ins Wasser zu springen. Dort angekommen, hatten wir aber Bedenken unser Traumboot zu verlassen, da wir fürchteten trotz (am Heck angebrachter Leiter) nicht wieder zurückkehren zu können. So beließen wir es bei einem Picknick in dieser schönen Bucht bei Sonnenschein.

Entspannung am Köhlerpfahl

 

Nach Nautnes

 

Nautnes

 

„Unser“ Badeplatz

 

Olaf ankerte vorschriftsgemäß

 

So warm ist das Wasser hier

 

Schön hier

 

Picknick

 

Meerausfahrt Nautnes

 

Inzwischen flaute der Wind ab und wir wollten eine typische Heilbuttstelle befischen. Dort konnten wir aber nur ein paar Dorsche fangen. Nach weiteren Zwischenstopps mit ein paar Fängen ging es in den Heimathafen. Nach den obligatorischen Arbeiten ruhten wir aus und bereiteten uns auf das letzte Gruppenspiel der deutschen Mannschaft bei der WM in Russland vor. Das vernichtende Ergebnis 0:2 gegen Südkorea ließ uns ratlos zurück; unsere Mannschaft schied in der Vorrunde aus. Es hatte aber auch den Vorteil, dass wir uns wieder auf das Angeln konzentrieren konnten. Um 18.30 Uhr ging es für eine Abend-/Nachtfahrt aufs Meer. Wir fanden ideale Bedingungen für einen Raubzug vor, weil das Meer spiegelglatt war. Tatsächlich konnten wir ein paar Pollacks fangen, was aber in keinem Verhältnis zum Zeitaufwand (von ca. 5 Stunden) stand. Aber inzwischen war die Fangquote erreicht und wir waren zufrieden. Ein Zwischenstopp am „Matzepunkt“ zeigten enorme Fischmengen, aber einen jagenden Dorsch oder Pollack konnten wir nicht an den Haken bekommen.

Wieder ein Kreuzfahrer

 

Olaf hat auch ein Herz für Randfische (Knurrhahn)

 

Nachtangeln

 

Ein letztes Mal besuchten wir mit unserem Boot das Filetierhaus, das von unserem Liegeplatz weiter entfernt lag.

Disco-Boot

 

Gegen 2.00 Uhr kehrten wir in unsere Ferienwohnung zurück.

Donnerstag, 28. Juni 2018

Heute war Wellness-Tag. Wir beschlossen heute nicht mehr zu angeln, was ohnehin nur bis zum Mittag möglich gewesen wäre. Stattdessen frühstückten wir gemütlich und genossen bei bestem Wetter die Sicht auf den Fjord. Wir säuberten die Kleidung und Ausrüstung von unserem Einsatz im Norden. Wir fuhren anschließend in den Hafen von Hellesøy, um zu tanken. Insgesamt verbrauchten wir 98 Liter Diesel, was angesichts der zurückgelegten Strecken ein guter Verbrauch ist. Am Abend grillten wir erneut ein paar Leckereien (auch Gemüse) und genossen das Essen auf der Terrasse mit Fjordblick. Schließlich besuchte uns unserer Betreuer Holger von Hellesøy. Wir wickelten die Formalitäten ab und führten ein sehr angenehmes und informatives Gespräch. Morgen werden wir mit einigen Anregungen und neuen Zielen nach Hause fahren.

Abendstimmung

 

Freitag, 29. Juni 2018

Unsere Fähre wird um 13.30 Uhr in Bergen ablegen, so dass wir planmäßig gegen 7.30 Uhr in Hirtshals eintreffen werden. Am Nachmittag werden wir nach einem tollen Männerurlaub wieder bei unseren Familien sein, auf die wir uns schon sehr freuen.

Wir möchten bereits jetzt Ove und Holger dafür danken, dass sie uns einen schönen und – auch aus Anglersicht – erfolgreichen Urlaub beschert haben. Bei Holger wissen sich Angelneulinge und „Gamle Fisker“ in guten Händen. Wir können diesen Anbieter empfehlen.


Kurz vor der Abreise ein herrlicher Blick auf Bergen vom Fløyberg.