Hinweis: Die Bilder können durch anklicken vergrößert werden !!!
In diesem Jahr sind beide Teams zeitgleich in Norwegen unterwegs. Somit berichten wir in Konferenzschaltung täglich über unsere Erlebnisse.
Wir berichten in diesem Jahr nicht wie üblich in Blog-Form, sondern jeweils in chronologischer Reihenfolge unter Hellesøy 2015 und Kvenvær 2015.
Das Kvenvær-Team setzt sich am 12. Juni und das Hellesøy-Team am 13. Juni in Bewegung.
Vorbereitung auf Hellesøy 2015
Das Hellesøy-Team – Eddy, Jörg und Micha – hat sich am 24. April 2015 auf Norwegen vorbereitet. Verbunden wurde die Vorbereitung mit einem Angeltörn auf Ostsee und Warnow. Eddy’s Segelyacht wurde somit in einen Angelkutter umfunktioniert und raus ging es zunächst auf die Ostsee. Die Zuständigkeiten sind festgelegt. Es fehlt nur noch gutes Wetter (wenig Wind) und unser Zielfisch – der Pollack.
Samstag, 13. Juni
Endlich ist es soweit. Nachdem Micha das Fahrzeug fachmännisch beladen hatte, besprachen wir die letzten Einzelheiten. Wir werden von Olaf überrascht, der uns herzlich verabschiedet. Das neu zusammengesetzte Team bricht mit einiger Verzögerung auf. Es muss sich eben erst noch finden … Gegen 10.45 Uhr starten wir in Schwerin, finden den Weg (mit einem Umweg) nach Hirtshals in Dänemark und dort die richtige Fähre. Gegen 20.30 Uhr – aber für diese Verspätung können Eddy und Jörg nichts – fahren wir mit einem Zwischenhalt nach Bergen.
Sonntag, 14. Juni
Nach kurzer Nacht kommen wir (dieses Mal pünktlich) um 12.30 Uhr an. Nach Erledigung der Formalitäten sind wir schon auf dem Weg nach Hellesøy. Eine Stunde Fahrt mit dem Auto durch eine traumhafte Landschaft. Natürlich müssen wir bei Heinz – unserem Vermieter – anhalten. Micha wirkt, als wäre es hier seine 2. Heimat. Beeindruckend! Mit Angeltipps und -latein ausgestattet zieht es uns in die Unterkunft und zum Boot. Weil dies schon immer so war: Auspacken, Einräumen, Klar Schiff machen im Haus … Eddy und Jörg drängeln. Sie wollen endlich auf das Wasser und den „Zielfisch“ angeln. Da es auf offener See zu windig und „wellig“ ist, begnügen wir mit Hot-Spots im Fjord, auch direkt vor der Anlage. Nach wenigen Stunden haben wir ein paar nette Pollacks im Boot und sind mit dem ersten Ausflug zufrieden. Aber morgen wollen wir mehr, viel Meer.
Montag, 15. Juni
Allerdings hätte Jörg nicht gedacht, so früh aufstehen zu müssen. Gleich 2 x bollerte es an die Tür. Offensichtlich hatte es der „Gammel Fisker“ – auf Deutsch hört es sich gar nicht mehr so hart an – eiliger als die Jungfischer Eddy und Jörg. Micha hatte nicht nur aufgeräumt, „Stullen“ für die Ausfahrt geschmiert und Frühstück vorbereitet, sondern die Sonne scheinen und den Wind (scheinbar) abflauen lassen. Das Frühstück genossen wir gefühlte 10 Minuten, mit gekochtem Ei. Das Meer rief. Laut und kräftig. Die Wellen waren zu Beginn ordentlich. Der eine oder andere dachte (heimlich), ob es das Boot wohl schaffe. Micha lenkte mit Geschick durch die Wellen und führte uns zielstrebig zur sagenumwobenen „Turminsel“. Namensgeber ist ein auf der Insel thronende, wenige Meter hoher Turm, dessen Funktion im Verborgenen bleibt. In der Brandung fischten wir kleinere Pollacks, die viel Spaß brachten. Auf dem Weg zum Plateau „Revet“ legte Micha „einen vor“. Er angelte einen kapitalen „Tangdorsch“. „Revet“ war fängig. Mit verschiedenen Kunstköder waren wir erfolgreich. Im Moment stehen alle auf „Gelb“. Aber auch orange, braun mit Glitzer oder grün halfen. Unser Ausflug zum Grunnskallen vor der Insel Fedje war schön. Eine tolle Fahrt, zunehmend hohe Dünung und Sonne. Aber keine Fische… Hier sagen die Experten: die Fische stehen im flachen Wasser, ca. 5 bis 10 m. Im Tiefen fängt zur Zeit kaum jemand etwas. Dennoch waren wir zufrieden. Morgen werden wir das Flachwasser unter die Lupe nehmen.
Dienstag, 16. Juni
Unser 3. Tag begann mit einem ersten, wenig erfolgreichen Ausflug auf die See.
Wir haben das gute Wetter dann genutzt, um durch den hübschen Kanal aus Richtung Nautnes in den Fjord zu fahren.
Aber selbst am Köhlerpfahl gab es keinen Fisch.
Nach der Verarbeitung des Fanges und Mittagessen (Micha’s Kohlrouladen) sind wir gegen Abend bei herrlichstem Wetter noch einmal raus und hatten bis Mitternacht dann richtig Glück auf einer Stelle, wo wir letzlich u.a. 39 gute Pollacks gezogen haben.
Unser Grösster hatte 80cm bei 5kg.
Der Kick lag im Köder – einem kleinen grün-gelben Gummi-Fisch, was wir anfangs nicht glauben wollten, dass man mit so einem „Spielzeug“ in Norwegen gute Fische fangen kann.
Es war teilweise wie Rotfeder angeln : auf 20 – 40 m Wassertiefe am Boot runter lassen auf 5 m und ganz leicht kicken.
Jörg hatte einmal seinen Pilker nur kurz unter der Wasseroberfläche in Parkposition und zack – zog ein 3 kg Pollack fast die Rute in das Waaser und
auf Michas Pilker, der nach dem Hochkurbeln bereits 10 cm über dem Wasser hing, sprang ein Pollack bis zur Hälfte aus dem Wasser : und das ist kein Anglerlatein !
Die insgesamt 95 kg Fisch haben wir bis 4Uhr filetiert (33 kg) und dann noch eingefroren.
Langer Tag, aber 3 lucky fiskers.
Donnerstag, 18. Juni
Gestern haben wir nach der langen Nacht bis 17:00 Uhr geschlafen – aber dann hat es Jörg und Eddy doch noch mal gepackt : 5 schöne Pollacks am Hausriff waren das Ergebnis.
Heute dann wieder auf die See, um noch mal die Stelle von Dienstag auf ihre Nachhaltigkeit zu verifizieren, mussten dann aber nach 2 Stunden und 10 Pollacks vor Wind und Welle zu Punkt 5 flüchten, wo uns ein Norweger im Kajak vorgemacht hat, wie man hier so Fische zieht : kaum ein Wurf ohne Ergebnis. Das haben wir dann – zwar nicht so effektiv – nachgemacht, so dass der Tag mit insgesamt 30 Pollacks endete.
Ach ja – da war dann noch ein schöner Dorsch auf diesen kleinen gelb-grünen Gummifisch bei Micha.
Freitag, 19. Juni
Für heute war ein Dorsch-Angeltag eingeplant. Da Eddy bereits seinen Tiefkühlschrank zu Hause mit Ostseedorsch gefüllt hatte, machten sich nur Jörg und Micha gegen 10:00 Uhr auf den Weg zum Dorschrevier. Leider – an den von Heinz beschriebenen Dorschstellen – ohne Erfolg. Es gab nur einmal einen Ruck in der Rute, mit dem Ergebnis konnten wir aber nicht viel anfangen.
Da Wind und Wellen noch erträglich waren, haben wir uns auf’s Meer gewagt und direkt auf einer bekannten Stelle – den Klippen vor Nautnes – einen erneuten Versuch unternommen. Und wieder konnte der Pollack nur mit unserem Erfolgsköder überlistet werden. Die im folgenden Bild, in den beiden oberen Reihen abgebildeten Köder, hat Jörg nacheinander ohne Erfolg eingesetzt. Micha wechselte dann auf den untersten Köder und ruck-zuck waren 6 stattliche Pollacks in der Kiste.
Für diesen Tipp noch einmal vielen Dank an Andreas und Andre.
Wieder gegen 14:00 Uhr zurück in der Anlage, hatte Eddy es sich gerade auf unserer Terrasse in der Sonne mit einem Buch und dem Blick auf den Fjord gemütlich gemacht. Zwischendurch war auch er mit der Angelei am Bootssteg beschäftigt und zog dort direkt einen Pollack, der unsere Fische in der Größe übertroffen hatte.
Zur Zeit – 19:30 Uhr – sind Jörg und Eddy wieder direkt vor der Haustür mit dem Boot auf Fischsuche. Über das Ergebnis werden wir demnächst berichten.
Samstag, 20. Juni
Die letzte Ausfahrt ging noch einmal zum Punkt 5, an dem wir schon 2x waren:
das erste Mal ohne Erfolg mit Pilker, das zweite Mal mit unserem Zauberfisch und Erfolg.
Auch diesmal haben wir dank unserer Zauberwaffe wieder etliche schöne Pollacks verhaftet.
Interessant auch, wie dieser Köder nur für unseren Zielfisch interessant war und nur ganz selten andere Fische drauf gingen.
Also nochmal 8 kg Filet in die Truhe, so dass sie randvoll wurde. Dann aufräumen und sauber machen.
Endlich dann auch: Grillen und das Letzte an Bierreserven vernichten !
Noch einmal vielen Dank an Andreas (Sohn von Heinz in Hellesøy) für den ultimativen Tipp !!!
Pollack-König nach Menge : Eddy (nach Größe : Micha)
Berichte von Hitra 2015
Vorbereitungen laufen
Team – Hitra 2015, das sind Olaf, Matze, Hans, Andre, Thomas, Andreas und Torsten, bereitet sich ebenfalls auf die Tour nach Kvenvær auf Hitra vor. Wie letztes Jahr wollen wir eine Woche zu den Fangplätzen zwischen Hitra und Froya aufbrechen. Die Anreise erfolgt am Freitag (12.06.15) ab 14 Uhr mit 2 Fahrzeugen über die Autofähre Kiel – Oslo (Ankunft Sonnabend 13.06. – 10:00 Uhr) . Nach einer geplanten Fahrzeit von ca. 9 Stunden werden wir dann abends gegen 19:00 Uhr am Ferienhaus in Kvenvær auf Hitra eintreffen. Wie letztes Jahr haben wir wieder das Haus Vikan C sowie 2 Boote a 100 PS in Enrico’s Anlage in Kvenvær gebucht.
An dieser Stelle ein Gruß an die daheim gebliebenen Crew-Mitglieder Olli, Karsten und Jean-Marie: Jungs, nächstes Jahr klappt es wieder!
Ferienhaus – Vikan C in Kvenvær
12.06. – erster Tag Anreise
Vier Stunden noch bis zur Abfahrt der Fähre in Kiel und noch immer keine Verpflegung in den Kisten. Aber das war uns egal, wir hatten einen Plan …
5 Mann, 5 Körbe und 5 gut strukturierte Einkaufszettel – logistisch wurde vorgedacht. Treffpunkt Wismar Real 10:30 Uhr . 11 Uhr war alles an Bord und verpackt.
Norwegen-Kai 13 Uhr, 14 Uhr Manöverschluck auf Sonnendeck 12. 20 Uhr Nachtruhe.
13.06. – zweiter Tag Anreise und erste Ausfahrt
Weiterfahrt Richtung Hitra in neue Rekordzeit Dank Bulldozer Hans. Ankunft 18:30 Uhr und ab auf die Boote. 21:43 Uhr, der erste Fisch zappelt an Bord.
14.06. – kurze Ausfahrt
Windstärke 4 bis 5 – heute war nur verstecktes Angeln in den Schären möglich. Die Ergebnisse waren eher dürftig, Minimalziel Curryfisch erreicht.
15.06. – Servicetag
Windstärke 5 bis 6 in Spitzen 7, Servicetag und Besuch in der ortsansässigen Angel-Boutique . Ab morgen Mittag lässt der Wind nach.
16.06. – Tag der Überbeißer
In den Bildern unten eine kleine Auswahl unseres heutigen Fangs. Heute Nacht geht es zum legendären Oernklakken.
17.06. – Ausfahrt zum Oenklakken
Mit Angel-Guide Alex ging es heute zum Oenklakken, einem Fanggebiet weit nördlich vom Leuchtturm Titran. Seit Jahren haben wir von einer Ausfahrt zu zu diesen legendären Untiefen weit draußen auf dem Ozean geträumt, wurden jedoch immer wieder durch schlechte Wetterverhältnisse daran gehindert. Heute war es nun endlich so weit und wir waren voller Erwartungen. Diese wurden von der Realität sogar noch übertroffen. Nach der Ausfahrt lagen rund 400 kg Fisch in unseren Kisten, so etwas hatten wir noch nicht erlebt! Das anschließende Filetieren dauerte bis morgens um 6:30 Uhr.
18.06. – Kurze Ausfahrt zum Blaflua
Heute, am Tag nach der Oernklakken-Ausfahrt, unternahmen wir nur eine kurze Ausfahrt zum Blaflua. Die Fänge reichten bei weiten nicht an das Ergebnis vom Vortag. Das war uns jedoch egal. Wir genossen das ruhige Wetter und die Sonne. Pünktlich zum Abendbrot waren wir wieder im Ferienhaus. So langsam muss der Tagesablauf wieder an heimische Verhältnisse angepasst werden.
19.06. – Nachbereitung
Letzter Tag auf Hitra, Zeit um Boote und Ausrüstung wieder auf Vordermann zu bringen. Hierfür nutzen wir den Vormittag. Hans musste uns leider schon heute wegen einer Hochzeitfeier verlassen. Olaf brachte ihn zur Fähre nach Fillan, mit dem Flieger aus Trondheim ist er heute Abend wieder in Berlin. Ein Teil der Crew unternahm ebenfalls einen Ausflug nach Fillan um sich mit geräucherten Fisch einzudecken. Heute Abend heißt es früh ins Bett gehen, morgen gegen 4 Uhr starten wir dann Richtung Oslo.
20.06. – erster Tag Rückreise
Nachdem wir gegen 3:00 Uhr aufgestanden sind wurde nach einem kurzen Frühstück der Fisch verpackt. Das Ergebnis nach einer Woche angeln: ca. 22kg Fischfilet für jeden. Um 4:00 ging es dann wieder los in Richtung Oslo. Zahlreiche Rehe und Hirsche säumten wie zum Abschied die Straßen der Insel. Gegen 13:00 Uhr erreichten wir die Fähre. Bei einem Bier auf dem Sonnendeck ließen wir den Tag ausklingen.
21.06. – zweiter Tag Rückreise
Gegen 10:00 Uhr erreichte die Fähre Kiel. Empfangen wurden wir von zahlreichen Seglern auf der Kieler Förde, die Kieler Woche hatte am Vorabend begonnen. Am Real in Wismar endete unsere Tour Norwegen 2015, jedoch mit mit der Gewissheit, dass wir uns in weniger als einem Jahr an gleicher Stelle zur Tour 2016 erneut treffen werden.
Ende!